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100kg … und so soll es nicht bleiben!

MiniMe war bereits 5 Monate alt und ich 100kg schwer, ehe ich es verstand. 

Ich hatte noch nie wirkliche Probleme mit meinen Oberarmen - sie haben optisch für mich nie eine große Rolle gespielt. Doch eines Tages im Mai 2013 schaute ich mich im Spiegel an und fand meine Oberarme zu ‚massig‘ – einfach: zu viel! Es schockierte mich, dass ich meine Oberarme plötzlich ‚hässlich‘ fand, denn sie waren für mich nie ein optischer Maßstab. Ich meine, wie oft schauen wir unsere Oberschenkel an und finde diese ‚zu viel‘? Wobei gerade die Oberschenkel ja Fettgewebe/Muskeln enthalten müssen und deswegen einfach ein wirklich schlechter Maßstab sind. Aber bis dahin: mein Wichtigster. Erst da sah ich die Zahl auf der Waage realistisch und verstand was sie bedeutete. Ich rechnete meinen BMI aus und dieser lag bei über 33 – Adipositas Grad I. Das war das nüchterne Ergebnis: ich war damit offiziell fettleibig. Und da ich wirklich null Sport machte und demzufolge keine großartigen Muskelmassen besaß, zeigte der BMI mir einfach nur die nackte Tatsache: ich musste abnehmen!

Eigentlich verstand ich da wirklich erst, dass ich tatsächlich zu viel war und das hieß: ich war nicht gesund. Grundlegend ging es mir ja gut: ich hatte bis hierhin (noch) keine irreversiblen körperlichen Beeinträchtigungen davon getragen – damit hatte ich noch die Chance, alles zu verändern und das tat ich dann auch. 

Sorgen machte mir zu dem Zeitpunkt besonders meine Einstellung zum Leben: Ich war behaftet mit Komplexen und mochte mich nicht gerne in kurzen Sachen zeigen/sehen, geschweige denn im Bikini. Das war schon lange so – eigentlich so lange ich denken kann, war da immer ein mulmiges Gefühl. Und so ging es mir zu der Zeit natürlich noch viel stärker: ich versteckte mich/meinen Körper unter viel Stoff. In dem Sommer 2013 gab es ein paar warme Tage (nochmal zur Erinnerung: Wir wohnten zu dem Zeitpunkt in Hamburg und da gab es lediglich 3 richtig warme Tage im Jahr) und so trug ich den Jeans-Rock aus der Schwangerschaft mit nackten Beinen (während der Schwangerschaft hatte ich ihn immer mit einer Leggings getragen). Jede Frau, die etwas mehr Oberschenkeln hat, weiß was passiert, wenn man einen Rock, auch noch einen engen Rock, trägt: Die Oberschenkel reiben aneinander. Also trug ich an einem Tag, für nur einen Spaziergang diesen Rock und hatte das erste Mal in meinem Leben aufgescheuerte Oberschenkel. Ganz zu schweigen von den körperlichen Schmerzen, fühlte ich mich auch schlecht deswegen – ich schämte mich schon irgendwie! Dafür, dass ich zu viel und das Falsche aß. Und so wusste ich, was ich nicht mehr haben wollte: Komplexe! Ich wollte mich nicht mehr für mich selber schämen und ich wollte vor allem eins: mir selber nicht mehr im Weg stehen! Wenn MiniMe später einmal schwimmen gehen will, dann möchte ich mir nicht im Weg stehen, mich darum winden einen Bikini/Badeanzug anzuziehen und mit ihr ins Schwimmbad zu gehen – ich wollte nicht, dass sie mit Komplexen aufwächst, die ich ihr mit meinem Verhalten mitgeben würde. 

Sie sollte sich freifühlen – frei sein … und ich auch!

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